Differenzierung tut not
Politische Bildung und die Neugliederung Osteuropas
Fünfzehn Jahre nach dem Ost-West-Konflikt fehlen der politischen Bildung Konzepte zum Umgang mit dem ausdifferenzierten Osteuropa. Ein demokratisch konsolidierter Teil gehört zur EU, ein zweiter mit Rußland im Mittelpunkt besteht aus hybriden Systemen, in denen demokratische Elemente mit autoritären Tendenzen koexistieren. Der dritte Teil sind die Diktaturen Mittelasiens. Bezugspunkt jeder politischen Bildung bleibt es, einen Beitrag zur Herausbildung einer demokratischen politischen Kultur zu leisten. Doch in Europa gibt es bislang keinen Konsens, wie das geschehen könnte. Auf EU-Ebene mangelt es an Kompetenzen und politischem Bewußtsein. Die Brüsseler Kampagnenorientierung ist kurzatmig und damit kontraproduktiv. Für die Träger politischer Bildung ist die Kooperation mit Partnern aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft erforderlich. Deren Expertise eröffnet ein großes Potential für eine Didaktik jenseits der Bipolarität.